Es gibt Nichts, was es nicht gibt ...

 

 

Die Bahn kommt ...

 

... leider dann, wenn man sie nicht braucht! Beim Badenmarathon 2013 wurde das Läuferfeld von einem Güterzug aufgehalten. Gut, ich hatte noch relativ Glück, ich stand nur zwei Minuten an der Schranke. Und für mich war das auch nur ein Vorbereitungshalbmarathon für den Münchenmarathon. Aber es gab halt auch viele Leute, die sich ein Jahr lang auf den Lauf vorbereitet hatten und zum Teil dann bis zu sieben Minuten aufgehalten wurden! Außerdem gabs am Bahnübergang dramatische Szenen, weil viele noch versucht hatten, irgendwie rüberzukommen, was den Zug zur Notbremsung gezwungen hatte. Man fragt sich ja nun, wie das passieren konnte. Nach Veranstalterinfo wurde der Lauf bei der Bahn wie schon zig Jahre vorher immer rechtzeitig angekündigt. Nichts genaues weiß man nicht ...! Der Veranstalter hatte dann ein Formular auf die Homepage gestellt, mit dem man seinen Zeitverlust mitteilen konnte. Anhand der Zwischenzeiten wurde dann die Plausibilität geprüft und man konnte seine Urkunde dann in der korrigierten Zeit ausdrucken. Aber für offizielle Ergebnislisten hat das natürlich keine Relevanz. Inoffiziell wurde dann aus meiner 1:36:59 eine 1:34:59 ... aber darauf ist echt gepfifen!

 

Schlümpfe, Hasen, Schornsteinfeger!

 

Es gibt ja kaum noch eine Verkleidung, die man bei einem großen Citylauf noch nicht gesehen hat. In Mannheim lief ich ne Zeitlang neben einem Schornsteinfeger, der auf dem Rücken ne Leiter aus schwarzem Schaumgummi befestigt hatte, in Bischweier hat mich ein großes Kaninchen überholt und auch Asterix und Obelix sind keine Seltenheit. In Karlsruhe liefen mal ein Patient in OP-Hemd mit rollendem Infusionsständer, gefolgt von Gevatter Tod mit Plastiksense an mir vorbei. Nun, streng genommen (Klugscheissmodus ein) ist doch der Infusionsständer ein unerlaubtes Hilfsmittel, oder nicht? Man kann sich daran festhalten, aufstützen und wasweißichnoch. Zumal ja z. B. Babyjogger verboten sind. Aber (Klugscheissmodus aus) sind es doch genau diese Läufer, die auch für die Zuschauer das Salz in der Suppe darstellen. Blöd nur, wenn man sich abmüht, das letzte aus sich rauholt und um jede Sekunde kämpt und dann leicht und locker von einem Schlumpf überholt wird. Seeeehr demütigend ...

 

 

Fast geschafft ...Fast geschafft ...Donnergrollen statt Podest!

 

Wer kennt das nicht? Man sitzt im Auto, es rumpelt im Bauch, man möchte nur noch nach Hause und im Schweinsgalopp aufs Klo flitzen … aber jede Ampel ist rot!

 

Ich hatte dieses Problem dieses Jahr beim Hornisgrindemarathon auf der Halbdistanz. Während Kollege Uwe seinen 10 km  Walkinglauf absolvierte und ich auf meinen HM-Start warten musste, hatte ich nix besseres zu tun, als ne Flasche von irgend so nem Iso-Zeug auszutrinken, die mal als Werbung in einem Startbeutel drin war. Ich dachte mir, ich bin ja im Wald, falls die Blase drückt und etwas Flüssigkeitszufuhr kann ja nix schaden. Nun, zunächst war alles ganz easy. Ich wollte in etwa meine Zeit vom Vorjahr, also knapp unter 1:40 Std. erreichen und so ging ich auch an. Bei km 6 hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, dass die Gesamtsituation nicht mehr ganz so komfortabel wäre. Mein Magen/Darm-Trakt machte Geräusche, die man während eines Halbmarathons eigentlich nicht gebrauchen kann. Wisst ihr wie es klingt, wenn man den Wannenstöpsel zieht und der letzte Rest Badewasser im Abfluss verschwindet? Bingo! Aber der gute Herr Gerstner, gar nicht dumm, hat in seinem Lauftäschchen bei Halbmarathons neben drei Powergel,  fünf Euro (klein zusammengefaltet) und vier Sicherheitsnadeln auch immer zwei Imodium akut! Die wirken ja recht schnell – aber auch schnell genug? Die hab ich dann bei km 9 etwa eingeschmissen, nachdem ich nicht den Eindruck hatte, dass sich dieses infernale Grummeln von alleine verflüchtigen würde. Parallel dazu musste ich das Tempo deutlich drosseln. Denn je schneller ich lief, desto übler wurde das Ganze. So hab ich mich dann dank Imodium irgendwie durchgehangelt und es wurde zwar nicht so gut, dass ich wieder Normaltempo laufen konnte, aber ich hab den Lauf zumindest ins Ziel gebracht. Ärgerlich war, dass ich mit der von mir angepeilten Zeit in der M40, die ich nach den anfänglichen Zwischenzeiten wohl auch erreicht hätte, auf den 3. Platz gelaufen wäre. So wurde es nur der 5. Und somit hat mich dieser Fauxpax um eine weitere Stockerlplatzierung gebracht.

 

Fazit: Neben den oben erwähnten Dingen hab ich seither bei Distanzen ab 15 km aufwärts immer auch ein paar Papiertaschentücher mit dabei!

 

 

Auch nicht sehr prickelnd:

Quelle:

Badisches Tagblatt, 25.11.13